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Viele Besucher des historischen Zentrums von Campobasso ahnen nicht, welche unberührten Naturschätze direkt vor den Toren der Stadt warten. Laut regionalen Tourismusbehörden sind 78% der Region Molise ländlich oder geschütztes Gebiet. Doch diese Juwelen zu erreichen, ohne wertvolle Urlaubszeit mit Logistik zu verschwenden, ist die eigentliche Herausforderung. Naturliebhaber kehren oft enttäuscht zurück, nachdem sie schlecht markierte Wege abgelaufen sind oder saisonale Highlights wie Wildblumen verpasst haben. Die Planung von Halbtagesausflügen wird besonders stressig, wenn nur wenige Stunden zur Verfügung stehen. Dabei bieten Molises unberührte Landschaften – von apenninischen Wiesen bis zu uralten Buchenwäldern – einige der authentischsten Naturerlebnisse Italiens, fernab überlaufener Touristenorte.

Einsame Pfade im UNESCO-Buchenwald Montedimezzo
Das Montedimezzo-Biosphärenreservat stellt Besucher vor ein klassisches Dilemma: Wie erlebt man seine legendären 200-jährigen Buchen, ohne den Mittagsgruppen zu begegnen? Wer vor 9 Uhr morgens kommt, erlebt den Wald verzaubert – mit Morgennebel zwischen hohen Stämmen und Spechten als einziger Geräuschkulisse. Einheimische wissen, dass der westliche Sentiero del Cervo im Sommer kühler bleibt und mehrere natürliche Quellen zur Erfrischung bietet. Während das Besucherzentrum um 11 Uhr geführte Touren anbietet, können Individualisten den rot-weißen CAI-Markierungen zum versteckten Aussichtspunkt Sella della Spina folgen. Dieser 90-minütige Rundweg belohnt mit Adriatic-Blicken, die Gruppen oft verpassen. Im Mai lohnt bei Markierung #7 ein Abstecher zu seltenen Frauenschuh-Orchideen unter dem Blätterdach.
Geheime Badebuchten am Biferno per Bus erreichbar
An Molises längstem Fluss verstecken sich kristallklare Naturpools – doch mangelnde Beschilderung hält Touristen fern. Der SEPUA-Bus ab Campobassos Piazza Vittorio Veneto (11:07 Uhr) erreicht Ponte Liscione in 35 Minuten. 15 Minuten flussabwärts liegen terrassenförmige Naturbecken, die Strömung über Jahrhunderte formte. Badeschuhe erleichtern den Zugang über Felsen, und ein Picknick am sandigen „La Mezza Luna“-Ufer lohnt. Während Kajakverleihe weiter nördlich operieren, sind diese frei zugänglichen Abschnitte bei Spinete ideal zum sicheren Baden zwischen Kalksteinformationen. Für goldene Canyonbeleuchtung bleibt man bis zum 17:40-Uhr-Bus – ein Fotografentraum!
Sonnenuntergang in Saepinums Ruinen – kostenlos
Die meisten Besucher des römischen Saepinum kommen mittags und zahlen 8€ für das gut erhaltene Theater. Schlauere Reisende nehmen den 16:00-Uhr-Bus zur Haltestelle Altilia, wenn Abendlicht die Verzierungen an den Stadttoren betont. Die Aufsicht geht um 18:30, bleibt der Ort doch für Anwesende geöffnet – also kostenloser Abendspaziergang zwischen Säulen, begleitet von fliegenden Schwalben. Eine Taschenlampe hilft bei der sicheren Rückkehr über die Cardo Maximus-Steine. Bar Diana organisiert gegen kleines Entgelt Shuttles. Diese Taktik spart nicht nur Geld, sondern offenbart die mystische Atmosphäre, die Filmemacher an dieser Lost City lieben.
Wildspargel-Sammeln mit Bauern bei Ferrazzano
Von März bis Mai ziehen Molises Familien zum Wildspargelsammeln – und einige Bauern nehmen Gäste mit. Treffen Sie Don Francos Ape calessino (Dreirad) um 7:30 Uhr vor Campobassos Conad-Supermarkt. Während kommerzielle Touren 65€ verlangen, lernen Sie hier kostenlos, zarte Triebe unter Steineichen zu finden – begleitet von Dialektgeschichten. Meist laden die Familien anschließend zum gemeinsamen Kochen der Ernte zu Frittaten ein. Ein Beitrag von 10-15€ für Zutaten ist üblich. Festes Schuhwerk schützt vor Dornen. Dieses authentische Erlebnis zeigt Molises Slow-Food-Kultur besser als jedes Restaurant.