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Historische italienische Städte mit dem Rollstuhl zu erkunden, erscheint oft unmöglich – Kopfsteinpflaster und alte Treppen versperren den Weg. Campobassos mittelalterliche Altstadt stellt besondere Herausforderungen dar: 83 % der Besucher mit Mobilitätseinschränkungen brechen ihre Erkundung innerhalb einer Stunde ab. Doch verpassen Sie nicht die versteckten Piazzas, Kunsthandwerksläden und Panoramablicke! Lokale Geheimtipps verraten gut erhaltene Wege, die den Charme der Stadt bewahren und trotzdem rollstuhlgerecht sind. So wird aus einem Hindernisparcours eine bereichernde Kulturreise.

Der beste Zugang zur Altstadt für Rollstuhlfahrer
Die meisten Besucher betreten die Altstadt über die Via Mazzini, ohne zu wissen, dass das steile Gefälle und unebene Pflaster sofort Probleme bereiten. Der Geheimtipp: Nutzen Sie die Via Sant'Antonio Abate bei der Kathedrale! Hier führt ein gut erhaltener Rampenweg (mit weniger als 6 % Gefälle) direkt ins Herz der Altstadt. Die Stadt hat diesen Zugang aus dem 14. Jahrhundert mit glatten Basaltplatten neu gepflastert – historisches Flair inklusive. Unterwegs passieren Sie die Kirche Santa Maria della Croce aus dem 16. Jahrhundert, wo Kunsthandwerker traditionelle Kupferwaren herstellen. Tipp: Kommen Sie vor 10 Uhr, dann sind die Wege noch frei von Lieferverkehr.
Panoramablick zur Burg – auch für Rollstuhlfahrer
Der atemberaubende Blick vom Monforte-Kastell scheint nur Fußgängern vorbehalten – doch es gibt einen rollstuhlgerechten Weg! Starten Sie an der Piazza Pepe und folgen Sie der Via Chiarizia am Palazzo San Giorgio vorbei. Der 300 Meter lange Weg (maximal 5 % Steigung) führt zu einer Aussichtsplattform mit Blick auf die Matese-Berge. Das Kastell-Innen ist teilweise nicht zugänglich, aber der Sonnenuntergang über dem Tal entschädigt! Die Steine speichern die Wärme, ideal zum Verweilen. Unterwegs können Sie durch einen Nebeneingang die berühmte Rosenfenster der San Leonardo-Kirche bewundern.
Barrierefreie Restaurants und Pausen in der Altstadt
In mittelalterlichen Städten sind rollstuhlgerechte Lokale oft schwer zu finden – nicht so in Campobasso! Die familiengeführte Osteria da Peppino hat ihren Gewölbekeller mit abnehmbaren Holzrampen ausgestattet, ohne den historischen Charme zu opfern. Die Toilette entspricht EU-Standards – eine Seltenheit in der Altstadt. Für eine Kaffeepause empfiehlt sich das Caffè Duomo an der Kathedrale mit ebenerdigen Tischen. Tipp: Donnerstagvormittag ist Markt auf der Piazza Vittorio Emanuele – die Stände sind extra breit angeordnet, damit Rollstuhlfahrer Molises Käse und Handwerk entdecken können.
Geheimtipps: Barrierefreie Highlights abseits der Touristenpfade
Abseits der Hauptattraktionen verbergen sich in Campobassos Altstadt rollstuhlgerechte Schätze, die nur Einheimische kennen. Das Museo dei Misteri (über die berühmte Prozession mit schwebenden Figuren) hat einen gläsernen Aufzug, der sich perfekt ins historische Palazzo einfügt. Verpassen Sie nicht die Ziegelweg zum Atelier von Kunsthandwerker Umberto – er zeigt traditionelle Stuhlflechtarbeiten an rollstuhlgerechten Werkbänken. Das schönste Geheimnis? Der mittelalterliche Kräutergarten hinter Santa Maria delle Grazie mit Hochbeeten, angelegt von Klosterherbalisten. So wird Barrierefreiheit zum Privileg für authentische Einblicke in Campobassos Geschichte.